Politisch hochaktuelles und zugleich sehr persönliches Porträt über den letzten bis 2023 noch lebenden Chefankläger der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse. Benjamin Ferencz, damals 94, erinnert sich im Gerichtssaal 600, wie er hier 1947 als Chefankläger im sogenannten Einsatzgruppen-Prozess die Mordbanden der SS ihrer Taten überführte. Sein weiteres Leben widmete er der Idee eines Internationalen Strafgerichtshofs (heute in Den Haag). Ferencz stellt plastisch die Geschichte eines Jahrhunderts dar, das die Menschheit in die größten Katastrophen führte, aber auch zu den kühnsten Hoffnungen einer gerechteren Welt. Zugleich lässt der lebenslustige Ferencz erstmals Einblicke in sein persönliches Leben zu – vom armen jüdischen Flüchtlingskind in New York über sein Trauma beim Besuch der 1945 befreiten KZs bis zum weltweit erfolgreichen Anti-Kriegs-Diplomaten. Trotz seines inhaltlichen Anspruchs erwies sich der Film in Schulvorführungen als sehr erfolgreich. Publikumspreis beim Neuseeländischen Dokumentarfilmfest und Hauptpreis beim Dokfestival in Biberach.
A Man can make a difference
D 2015, 90 Min., DCP, FSK: ab 12, Buch und Regie: Ullabritt Horn
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Ben Ferencz im Nürnberger Schwurgerichtssaal 600, wo er einst Chefankläger in einem NS-Prozess war. -
Ben Ferencz im Gerichtssaal 600 mit den Fotos der angeklagten NS-Verbrecher. -
Ben Ferencz (rechts) beim Dreh mit Ullabritt Horn und Kameramann Hans Batz (hinten) im Gerichtssaal. Foto: Günter Distler/ Nürnberger Nachrichten.
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