Ein heimatkundlicher Film kann auch spannend und witzig sein. Die Geschichte des Lebkuchens spielt nämlich nicht nur im Feuchter Zeidel-Museum oder auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt, sondern auch im alten Ägypten und auf der Gewürzinsel Grenada in der Karibik. Das Feature beleuchtet auch, wie im Dritten Reich selbst der harmlose Lebkuchen in Form von Granaten und SA-Männern in den Dienst der Nazi-Ideologie gestellt wurde. Und natürlich dürfen Hamburger Passanten und Nürnberger Volksfestbesucher darüber sinnieren, was in Nürnberg außer dem Lebkuchen noch wichtig ist: Bratwürste und Albrecht Dürer. Der frühe Beitrag zur Debatte um die (letztlich gescheitere) Bewerbung Nürnbergs als europäische Kulturhauptstadt spielt liebevoll-ironisch mit den Mühen der Franken, ihr biederes Image loszuwerden. „Der Mond is über Nemberch aa blouß a Lebkougn“ philosophiert der Dichter Fitzgerald Kusz und der Maler Toni Burghart setzt diese Erkenntnis in ein Kunst-Happening um.

